anleinen! bitte!

 

Ist der Kromi fremdbetreut, ist er angeleint!

 

Diese Devise müsste mantramässig in den Köpfen der Kromibesitzer drin sein.

 

Leider ist dieser so wichtige Hinweis noch nicht bei allen Kromibesitzern angekommen.

Es kommt immer wieder vor, dass Kromis, welche fremdbetreut sind, flüchten – ausreissen – weglaufen – das Verb ist hier frei wählbar. Ende 2022 sind es bereits 5 solcher Horror-Geschichten nur aus diesem Jahr, von denen ich Kenntnis habe.

 

Man kann sich dies kaum vorstellen; der Kromi klebt normalerweise bei seinem Frauchen oder Herrchen und würde nie weglaufen. Drum wägt man sich in falscher Sicherheit, wenn man den Kromi dem Freund, der Nachbarin, den Schwiegereltern anvertraut, die kennt der Kromi schliesslich bestens und seit Jahren und war schon oft da. Das wird schon gut laufen, man macht sich keine Gedanken dazu.

 

Beim Kromi reicht ein Geräusch, ein Geruch, eine Situation – da kann innert Sekunden ein Schalter kippen im Hirn: ich muss hier weg! Und zwar sofort! Und dann rennt er!

 

Es kann ein Auto sein, was am Waldrand vorbeifährt, das tönt wie das von Frauchen! Also schnell dahin! Es kann ein Geruch sein, der ihm bekannt vorkommt: das riecht nach Herrchen – also los!

 

Es kann ein plötzlicher Knall sein, der den Kromi erschreckt und wenn dieser, unterwegs mit Herrchen oder Frauchen, diese Situation noch mit einem gehörigen Schreck überstehen würde, kann so ein Geräusch bei Fremdpersonen (und alle ausser dem allerengsten Familienkreis sind Fremdpersonen!) ausreichen, dass der Fluchtmodus aktiviert wird.

 

Und: auch dies muss gesagt sein, auch die Kinder aus dem eigenen Haushalt sind für den Kromfohrländer in so einer Situation nicht Halt genug. Abgesehen von der Tatsache, dass man nie ein Kind mit einem Hund alleine spazieren gehen lässt, gilt: auch wenn der Teenager einer Familie mit dem Kromi alleine unterwegs ist, dann ist der Kromi bitte angeleint.

 

Der Kromfohrländer bindet sich emotional sehr eng an "seine" Menschen und das ist in der Regel eine Person und im besten Fall zwei. Ist er nicht mit "seinen" Menschen zusammen, dann kommt er zunehmends unter Druck, er möchte "heim".

 

Einmal geflüchtet, wird das Einfangen eines Kromfohrländers ganz schwer. Wie so viele Angsthunde auch, ist er schnell im Flucht/Angstmodus, wo kein rationales Denken mehr möglich ist. Der Adrenalinspiegel ist viel zu hoch. Dann kann es auch vorkommen, dass sogar seine eigenen Besitzer ihn nicht einfangen können.

 

Deswegen bitte: wenn Sie Ihren Kromfohrländer in gute Hände geben, stundenweise oder für ein paar Tage, dann geben Sie dem Kromibetreuer diese Info mit: nur an der Leine! Nur! Und wenn es eine Schleppleine ist, eine lange, dann gehört ans andere Ende die Hand dran, nur auf dem Boden schleifen lassen, reicht nicht, auch hier kann der Kromi wegrennen.

 

Und so komisch es sich anhört: auch wenn der fremde Kromi im Betreuer-Haus in den Garten zum pieseln geschickt wird: sichern und Leine dran! Auch aus solchen Situationen sind schon Kromfohrländer weggerannt.

 

Ich könnte hier ohne gross nachzudenken mehr drei handvoll Kromis aufzählen, die während einer Fremdbetreuung weggelaufen sind. Nicht alle fanden wieder zu ihrer Familie zurück. Es gab leider viel zu oft den tragischen Fall, dass der Kromi nur noch tot gefunden werden konnte.

 

Manches muss man nicht selber erleben, um vorsichtig zu sein, bitte beherzigen Sie den Tip: ist der Kromi fremdbetreut, ist er gesichert an der Leine – schützen Sie Ihren Kromi und auch sich selber.

 

Und denken Sie auch an den Hundebetreuer: man möchte nie in die Situation kommen, dass einem ein Hund entläuft und schon gar nicht ein Hund, der einem selber nicht gehört.

 

Geben Sie die Info zum Thema Kromi und Fremdbetreuung bitte in Ihrem Kromfohrländerfreundeskreis weiter und wenn Sie selber züchten, informieren Sie Ihre Welpenkäufer darüber.

 

Jede Kromi-Flucht-Geschichte, die hier passiert, ist eine zuviel.

Denn: Rassekenner kennen dieses Phänomen. Man spricht nur zu selten darüber.