Gastrecht / Betrachtungen
25. Mai 2010
Nun, schwierig schwierig...so einen Entscheid fällt man nicht so leicht...
Wie ich ja schon im November 2008 schrieb, möchten wir gerne zu Tuba eine Hündin dazu nehmen. Und der Zuchtgedanke ist auch da, also muss es doppelt passen.
Die Mischlingshündin Maggie aus der Holderheide soll die Mutter "unseres " Welpen sein, ihr Wesen hat mich bezaubert und so hatten wir grosse Hoffnungen gesetzt in den U-Wurf der Holderheide vom
April 2010. Eigentlich war auch alles klar und die optimale Hündin war gefunden, vom Wesen her ein Schätzchen wie Tuba und als Zuchthündin vielversprechend. Bis, ja bis zum Pfingstsonntag, als
ein kleiner Rückbiss festgestellt wurde. Ausgerechnet bei "unserer" Hündin...Keine andere hätte es sein können und sollen...
Die Entscheidung, Ja zu diesem Welpen, aber Nein zur Zucht in den nächsten Jahren oder eben umgekehrt, Nein zum Welpen und Warten auf die nächste Chance....kostete uns alle viele Tränen und
Nerven.
Schweren Herzens mussten wir auf unsere "Una" verzichten. Wir warten auf Maggies nächsten Wurf und hoffen, dass dann für uns eine Hündin dabei ist...
1. Februar 2011
"Entspannt ankommen mit der Bahn" - so lautet ein Slogan der Deutschen Bahn.
Nun, viel unentspannter reisen als bei meiner Zugfahrt am 25.1.2011 Richtung Holderheide geht eigentlich gar nicht.
Wenn man kurz vor Abfahrt hört, dass Maggie schon hechelt und unruhig ist, dann glaubt man nicht so recht, dass man es noch rechtzeitig schaffen kann… immerhin liegen 8 Stunden Weg vor
einem.
Nun: Maggie hat sich an sämtliche Vorgaben gehalten und hat absolut souverän am 27. Januar frühmorgens den W-Wurf von der Holderheide zur Welt gebracht.
Während es draussen tüchtig schneite, erblickten 6 Welpen das Licht der Welt - bei so einer Geburt dabeisein zu können, es gibt schlicht keine Worte für dieses Gefühl. Welpen-Wonne pur!
Nun warten wir die nächsten Wochen mal ab und schauen, wie sich die Sechser-Bande entwickelt, wir fahren im März wieder hin, dann mit Bestimmtheit ruhiger und ohne den Gedanken: „schaff‘ ich es
rechtzeitig?“
Wir hoffen jetzt ganz fest, dass wir dieses Mal Glück haben und dass Tuba bald Gesellschaft kriegt…
7. Februar 2011
Der W-Wurf entwickelt sich prächtig und ich freue mich über die muntere Rasselbande. Hinsichtlich meines Projektes in der Zukunft habe ich am Wochenende mein zweites Zuchtseminar besucht.
Sehr interessant und sehr vielschichtig!
Zum Thema Vererbung und verantwortungsvolle Zucht hiess es:
bei Epilepsie z.B. müsste der betroffene Hund, seine Eltern und seine Geschwister aus der Zucht genommen werden, die ganze Linie eigentlich...tja...
Ich fragte die Seminarleiterin (Tierärztin, Verhaltenstherapeutin, Hundeschul-Leiterin) nach Ihrer Erfahrung mit Kromfohrländern; sie erlebt sie durchwegs als sehr schwierig, ängstlich-aggressiv,
die Rüden als Machos, die Hündinnen als Zicken. Sie hat jährlich 2 bis 3 Kromis in der Hundeschule, hat also einen Vergleich. In all den Jahren war einer dabei, bei dem sie sich gedacht hat, der
müsste eigentlich in die Zucht. Bei den anderen hat ihr das Wesen wirklich zu denken gegeben. Die Zucht sei "an die Wand gefahren"...
Sie schätze sie als schwierige Hunde ein, nicht wesensfest und rate Ersthundehaltern von ihnen ab. Es tue ihr sehr leid um diese Hunde, sie hätte sich als junge Erwachsene immer einen
gewünscht.
Jetzt sei sie froh, dass es mit einem eigenen Kromi nicht geklappt habe...
Auch wenn ich mir eine andere Antwort erhofft hatte, erstaunt hat sie mich nicht... leider...
16. Februar 2011
Ich sprach mit einem Tierarzt, der eine grosse Bandbreite an Kromfohrländern in seiner Praxis hat. Gegen die 20 sind es...
So oder so eine Seltenheit, denn da es nicht dermassen viele Kromis gibt, hat der einzelne Veterinär kaum je soviele in Behandlung...
Daher darf man seiner "Pauschal-Aussage" über die Kromis auch Beachtung schenken...
Die Gründe für die Konsultationen bei ihm sind vielfältig und breit gestreut.
Zu Denken muss einem sein Fazit über diese Rasse schon geben:
durchs Band weg sind diese Hunde äusserst schwierig, die "normalen" und gut händelbaren Hunde kann man an einer Hand abzählen.
Der Rest ist sehr schwierig, beisst (der letzte Biss ist noch in guter Erinnerung), die wenigsten Besitzer könnten mit diesen hochsensiblen und leider Gottes auch hypersensiblen Hunden
umgehen.
Die Kromis erlebt er alle äusserst ängstlich und daher auch ängstlich-aggressiv motiviert...
Zudem stelle er fest, dass kaum ein Kromfohrländer-Besitzer Bescheid wisse über den aktuellen Stand der Zucht und über die Folgen der hohen Inzucht...